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The Boring Dead
Am 27. Juli 2012 im Topic 'GlotzGedanken'
Ich hab mir The Walking Dead angesehen. Nach dem eher enttäuschenden Spiel mit seinen aufgesetzten Pseudo-"Entscheidungen" wollte ich wissen, ob die Serie um die in letzter Zeit so viel Aufhebens gemacht wird, besser ist als das nur mäßige Videospiel.
Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Nein, auch die Serie ist maximal mittelmäßig. Handwerklich gibt es nur wenig zu mäkeln, denn die Optik der Serie ist wirklich gelungen.
Aber der Dreh- und Angelpunkt der Serie: die Charaktere sind verschenkt. In der ersten Staffel fallen die Nebenfiguren wie die Fliegen und offenbar soll der Zuschauer um die Figuren trauern. Wenn es denn wenigstens Charaktere wären, würde ich vielleicht sogar etwas empfinden. Aber wieso sollte ich über eine Frau trauern, über die ich nur weiß, dass sie schwarz ist und sich ihre Kaffeemaschine zurückwünscht? Oder über den Typen mit Bart, der an Autos rumschraubt? Oder über das College-Girlie?
Und selbst die Hauptfiguren bleiben blass. Andrea gehört zum Maincast und ich hab erst durch das entsprechende Wiki erfahren, dass sie Staatsanwältin war, bevor die Serie sich in der vorletzten Folge der 2. Staffel dann plötzlich doch noch dazu herabgelassen hat, ihren Zuschauern den ehemaligen Beruf einer ihrer Hauptfiguren zu offenbaren.
In Film und Serien gilt die Devise: Show, don't tell. Zeig es, sag es mir nicht. Zeig mir nicht ein Gespräch mit den beiden Schwestern, gib mir doch bitte eine Rückblende, in der Andrea immer Amys Geburtstag verpasst, während diese trotzdem immer noch auf das Erscheinen ihrer Schwester hofft. Zeig mir, wie unterschiedlich der Vater mit den beiden angelt. Stattdessen bekomme ich Smalltalk in einem Boot.
Zeig mir, wie Glenn beim Ausliefern einer Pizza diese und jene Abkürzung nehmen muss, weil er spät dran ist. Und zeig mir die gleiche Szene nochmal mit Zombies oder Beißern... oder "walkers"... oder was-auch-immer.
Zeig mir das Familienleben der Greenes, als es Shawn und Annette noch gut ging. Und tu nicht einfach mit ein paar Kühlschrankfotos so als seien diese Figuren auch mal was anderes als Zombies gewesen.
Erzähl mir nicht, wie Darryl als Kind im Wald überlebt hat, sondern f'in zeig es mir. Auch hier: Darryl mit Andrea, Wechsel: Darryl als Kind, Wechsel: Darryl mit Andrea. Es kann doch nicht sein, dass ich als Zuschauer bessere Ideen habe, wie man Figuren in einer Fernsehserie glaubwürdig rüberbringt, als der Lieblingsregisseur sämtlicher IMDeBiler.
Tatsächlich werden ja Rückblenden genutzt, die bleiben aber ausschließlich auf drei Figuren beschränkt. Da hätte mehr gehen müssen.
So, das wäre dann raus. Was mich weiterhin an The Walking Dead stört, ist die krasse Vorhersehbarkeit, zumindest in der ersten Staffel. Uh, Rick packt eine Handgranate ein. Es mag ja durchaus sein, dass ich inzwischen zu sehr TVTropes-geschädigt bin, aber der Name Chekhov stand so dermaßen dick und fett in neonroten Buchstaben auf der Granate, dass es regelrecht wehtat.
Und der erwähnte Tod der vielen maximal fragmentarisch charakterisierten Redshirts, war auch keine Überraschung. Natürlich stirbt das süße College-Girl, während Cybil Bennett weiterhin nerven darf. Natürlich stirbt der Team Dad, jetzt wo sie einen zweiten gefunden haben, der sogar Verletzte wieder zusammenflicken kann.
Wenn die Ereignisse nicht gerade vorhersehbar sind, sind sie dumm. Ein Hubschrauber fliegt über Atlanta, deswegen laufen jetzt alle Zombies zu der meilenweit entfernten Farm. Wo besteht da bitte der Zusammenhang?
Und der Anfang der Serie ist ein billiger Ripoff von 28 Days Later, wo die Idee schon viel besser mit einem deutlich besseren Darsteller umgesetzt wurde.
Folge 4 von Staffel 1 ist so vollgepackt mit lachhaft dummen Rassenklischees, dass ich echt nicht weiß, wer die Folge durchgewinkt hat. Und wer diesen dummen Nonsens gut finden soll, ist mir auch schleierhaft.
Es gibt ein paar gute Momente in der Serie, aber insgesamt bin ich krass enttäuscht und verstehe echt nicht, was so viele so gut an dieser Serie finden.
Bei Game of Thrones hab ich übrigens nach der ersten Folge aufgehört. Mark Addy als König. Als fett gewordener Krieger. Kann sich ernsthaft jemand Mark Addy als Krieger vorstellen? Nein? Hab ich mir gedacht. Ich mag Mark Addy sehr, finde ihn megasympathisch. Aber hier hat der zuständige Casting-Agent einfach auf ganzer Linie versagt. Fehlbesetzung des Jahrhunderts. Ich bleibe da lieber bei den Büchern, das erste finde ich nach knapp 100 Seiten unfassbar spannend.
Auf die Comics zu The Walking Dead habe ich dagegen keine Lust mehr. Das Spiel mittelmäßig und pretentiös, die Serie langweilig und krass überhyped. Nö, da weiß ich mit meiner Zeit und meinem Geld deutlich Besseres anzufangen.
Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Nein, auch die Serie ist maximal mittelmäßig. Handwerklich gibt es nur wenig zu mäkeln, denn die Optik der Serie ist wirklich gelungen.
Aber der Dreh- und Angelpunkt der Serie: die Charaktere sind verschenkt. In der ersten Staffel fallen die Nebenfiguren wie die Fliegen und offenbar soll der Zuschauer um die Figuren trauern. Wenn es denn wenigstens Charaktere wären, würde ich vielleicht sogar etwas empfinden. Aber wieso sollte ich über eine Frau trauern, über die ich nur weiß, dass sie schwarz ist und sich ihre Kaffeemaschine zurückwünscht? Oder über den Typen mit Bart, der an Autos rumschraubt? Oder über das College-Girlie?
Und selbst die Hauptfiguren bleiben blass. Andrea gehört zum Maincast und ich hab erst durch das entsprechende Wiki erfahren, dass sie Staatsanwältin war, bevor die Serie sich in der vorletzten Folge der 2. Staffel dann plötzlich doch noch dazu herabgelassen hat, ihren Zuschauern den ehemaligen Beruf einer ihrer Hauptfiguren zu offenbaren.
In Film und Serien gilt die Devise: Show, don't tell. Zeig es, sag es mir nicht. Zeig mir nicht ein Gespräch mit den beiden Schwestern, gib mir doch bitte eine Rückblende, in der Andrea immer Amys Geburtstag verpasst, während diese trotzdem immer noch auf das Erscheinen ihrer Schwester hofft. Zeig mir, wie unterschiedlich der Vater mit den beiden angelt. Stattdessen bekomme ich Smalltalk in einem Boot.
Zeig mir, wie Glenn beim Ausliefern einer Pizza diese und jene Abkürzung nehmen muss, weil er spät dran ist. Und zeig mir die gleiche Szene nochmal mit Zombies oder Beißern... oder "walkers"... oder was-auch-immer.
Zeig mir das Familienleben der Greenes, als es Shawn und Annette noch gut ging. Und tu nicht einfach mit ein paar Kühlschrankfotos so als seien diese Figuren auch mal was anderes als Zombies gewesen.
Erzähl mir nicht, wie Darryl als Kind im Wald überlebt hat, sondern f'in zeig es mir. Auch hier: Darryl mit Andrea, Wechsel: Darryl als Kind, Wechsel: Darryl mit Andrea. Es kann doch nicht sein, dass ich als Zuschauer bessere Ideen habe, wie man Figuren in einer Fernsehserie glaubwürdig rüberbringt, als der Lieblingsregisseur sämtlicher IMDeBiler.
Tatsächlich werden ja Rückblenden genutzt, die bleiben aber ausschließlich auf drei Figuren beschränkt. Da hätte mehr gehen müssen.
So, das wäre dann raus. Was mich weiterhin an The Walking Dead stört, ist die krasse Vorhersehbarkeit, zumindest in der ersten Staffel. Uh, Rick packt eine Handgranate ein. Es mag ja durchaus sein, dass ich inzwischen zu sehr TVTropes-geschädigt bin, aber der Name Chekhov stand so dermaßen dick und fett in neonroten Buchstaben auf der Granate, dass es regelrecht wehtat.
Und der erwähnte Tod der vielen maximal fragmentarisch charakterisierten Redshirts, war auch keine Überraschung. Natürlich stirbt das süße College-Girl, während Cybil Bennett weiterhin nerven darf. Natürlich stirbt der Team Dad, jetzt wo sie einen zweiten gefunden haben, der sogar Verletzte wieder zusammenflicken kann.
Wenn die Ereignisse nicht gerade vorhersehbar sind, sind sie dumm. Ein Hubschrauber fliegt über Atlanta, deswegen laufen jetzt alle Zombies zu der meilenweit entfernten Farm. Wo besteht da bitte der Zusammenhang?
Und der Anfang der Serie ist ein billiger Ripoff von 28 Days Later, wo die Idee schon viel besser mit einem deutlich besseren Darsteller umgesetzt wurde.
Folge 4 von Staffel 1 ist so vollgepackt mit lachhaft dummen Rassenklischees, dass ich echt nicht weiß, wer die Folge durchgewinkt hat. Und wer diesen dummen Nonsens gut finden soll, ist mir auch schleierhaft.
Es gibt ein paar gute Momente in der Serie, aber insgesamt bin ich krass enttäuscht und verstehe echt nicht, was so viele so gut an dieser Serie finden.
Bei Game of Thrones hab ich übrigens nach der ersten Folge aufgehört. Mark Addy als König. Als fett gewordener Krieger. Kann sich ernsthaft jemand Mark Addy als Krieger vorstellen? Nein? Hab ich mir gedacht. Ich mag Mark Addy sehr, finde ihn megasympathisch. Aber hier hat der zuständige Casting-Agent einfach auf ganzer Linie versagt. Fehlbesetzung des Jahrhunderts. Ich bleibe da lieber bei den Büchern, das erste finde ich nach knapp 100 Seiten unfassbar spannend.
Auf die Comics zu The Walking Dead habe ich dagegen keine Lust mehr. Das Spiel mittelmäßig und pretentiös, die Serie langweilig und krass überhyped. Nö, da weiß ich mit meiner Zeit und meinem Geld deutlich Besseres anzufangen.
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