TiRos Blog
Meine Top-10-Lieblingsfilme
Am 01. August 2012 im Topic 'GlotzGedanken'


Ich habe mich entschieden, eine Liste mit meinen Lieblingsfilmen zu erstellen. Ich hätte gar nicht gedacht, dass das so schwierig ist. Denn um eine Liste seiner Lieblingsfilme zu erstellen, muss man sich erst einmal selbst darüber klar werden, was denn die eigenen Lieblingsfilme denn überhaupt sein könnten. Und letztendlich bin ich mir immer noch nicht ganz sicher, deshalb könnte es durchaus vorkommen, dass ich noch einen zweiten Teil bringe.

Hier aber erstmal meine derzeitigen Favoriten in rückwärtiger Reihenfolge, damit auch der Spannungsbogen einigermaßen erhalten bleibt.

Top 10: Findet Nemo

Ich liebe Pixar. Aus diesem Studio kommen so viele gute Filme, die regelmäßig beweisen, dass Animationsfilme eben nicht nur für Kinder, sondern ein legitimes Medium und eine echte Kunstform sind. Wall-E und Oben mögen die besseren Filme sein, aber Findet Nemo spricht mich dann doch einfach noch ein bisschen mehr an. Ein grafisch absolut beeindruckendes Road-Movie mit sympathischen Charakteren. Die deutsche Synchronisation ist wirklich gelungen und Anke Engelke stiehlt als Dori einfach allen anderen die Show. "Einfach schwimmen, einfach schwimmen."

Top 9: Herr der Ringe - Die zwei Türme

"Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo, und dafür lohnt es sich, zu kämpfen!" Die gesamte Herr-der-Ringe-Reihe ist ein Meisterwerk. Aber dieser eine Satz lässt den zweiten Film für mich einfach am Meisten herausstechen. Samweis Gamdschie ist ohnehin die insgeheime Hauptfigur der Trilogie und in solchen Momenten zeigt sich das ganz deutlich. Was soll ich sonst noch sagen? Die Ents sind sehr gut umgesetzt, die Schlacht um Helms Klamm ist die pure Definition von episch, die Schauspieler und die von ihnen verkörperten Charaktere sind großartig. Und Peter Jackson hat uns bewiesen, dass Tolkiens Mittelerde in Neuseeland liegt.

Top 8: Terminator 2 – Tag der Abrechnung

Für mich der mit Abstand beste Action-Film, der beweist, dass Action eben nicht dumm sein muss. Lange bevor Michael Bay mit Roboterhoden, dummen Pisswitzen und nervig-unnötigen Nebencharakteren das Action-Genre auf pures Bummbummbumm reduziert hat, durften Action-Filme auch ruhige Momente und ausgearbeitete Figuren beinhalten. Die Chemie zwischen dem "straßenschlauen" John Connor und dem Terminator, der immer menschlicher und dadurch immer mehr zu dessen Ersatzvater wird, ist in jeder Szene des Filmes zu spüren. Robert Patrick als Gegenspieler zu Arnold Schwarzenegger war eine sehr gute Casting-Entscheidung. Statt purer Muskelmasse ist der viel gefährlichere T-1000 ein schlanker Läufer. Und indem er den Körper eines Polizisten imitiert, untergräbt er sogar die vermeintliche Sicherheit, die ein Ordnungshüter bieten sollte. Die Action-Szenen sind wuchtig, die Geschichte gut erzählt und das Ende voller Emotionen.

Top 7: Titanic

Ja, ich stehe dazu. Anscheinend ist Titanic für die meisten nur purer Kitsch, für mich ist es ein sehr guter Film. Der Film hat damals einen regelrechten Titanic-Hype ausgelöst. In Hamburg gab es eine riesige Titanic-Ausstellung mit Original-Fundstücken, die man aus dem Wrack geborgen hat. Von riesigen Kohlestücken bis zu winzigen Alltagsgegenständen, jedes Exponat erzählte seinen kleinen Teil der Tragödie. Die Original-Aufnahmen des Wracks zu sehen, erfüllen mich bis heute mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Grusel, ein erhabenes Gefühl, in diesem Zusammenhang empfehle ich auch James Camerons großartige Dokumentation "Die Geister der Titanic". Natürlich ist es eine Liebesgeschichte, aber was bitte ist daran auszusetzen? Zumal wenn diese zwischen zwei der besten Schauspieler überhaupt stattfindet, die ihre Rollen mit Hingabe verkörpern. Klar, einige Szenen sind unfreiwillig komisch. In meinem Freundeskreis ist das Zitieren der "Komm-zurück!"-Szene zu einem regelrechten Running-Gag geworden. Doch selbst das schmälert nicht den Eindruck, den Titanic bei mir hinterlässt.

Top 6: Das Schloss im Himmel

Ein weiterer animierter Film auf meiner Top-Liste und es wird nicht der letzte bleiben. Dank SuperRTL bin ich in Berührung mit diesem Film gekommen. Zunächst lief "Nausicäa aus dem Tal der Winde", der ok ist. Danach kam "Das Schloss im Himmel" und ich war absolut beeindruckt. Die gezeichnete Animation ist fantastisch, die Charaktere sind sympathisch, der Soundtrack ist gelungen, die Geschichte ist mitreißend und vor allen Dingen ist der Bösewicht nicht in schwarz-und-weiß gezeichnet, sondern vielschichtig. Vielleicht kommt hier auch meine Vorliebe für japanische Rollenspiele zum Tragen, weil der Plot durchaus Klischees folgt, die man auch in Japano-RPGs wiederfindet, aber gegen sinnvoll genutzte Tropen ist doch Nix einzuwenden. Und das Main Theme dürfte auch noch die letzten Zweifel auslöschen. Kinderfilm? Auch, aber nicht nur.

Top 5: The People vs. George Lucas

Ich bin großer Star-Wars-Fan und ich bin großer Indiana-Jones-Fan. Aber ich verstehe manchmal nicht, warum sich George Lucas solch krassem Hass ausgesetzt sehen muss. Episode 1 hat seine Fehler ist aber unterhaltsam und spätestens mit 3 hat er gezeigt, dass er sein Talent noch lange nicht verloren hat. Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels hat mir sogar richtig gut gefallen, insbesondere weil ich von den Nazca-Linien fasziniert bin. Außerdem bilden Indy 1, 3 und 4 eine kohärente Reihe, während der Tiefpunkt der Serie, Tempel des Todes, außer der Hauptfigur keine Verbindung zu den anderen Filmen, dafür aber zwei über-nervige Sidekicks hat.

Ja, Han hat geschossen. Nicht zuerst, denn Greedo kam im Original-Cut gar nicht mehr zum Gegenschuss. Insofern ist "Han Shot First" Quatsch, liebe Geeks. JarJar nervt, Anakin ist ein nöhlender Emo, stimmt alles. Aber muss man sich darüber so dermaßen aufregen?

In The People vs. George Lucas wird die Hassliebe zwischen Lucas und seinen Fans zum Hauptthema gemacht. Seine Biographie, die Filme, das Vermarkten von Merchandise, die veränderten Spezialversionen und die Furcht davor, dass Lucas irgendwann doch aufhören könnte - die abgedeckten Themen sind breit gefächert. Und trotz der ganzen Nerd-Rage, die meiner Meinung nach meistens nur zeigt, wie ätzend konservativ Nerds und Geeks sind, die sich sonst ja immer als sooooooooo progressiv sehen, wird der Film von einer angenehm versöhnlichen Stimmung getragen.

Ha, mit nur einem Eintrag alle Star-Wars- und Indiana-Jones-Filme in die Top 10 gemogelt. Kleiner Scherz. Aber jeder, der auch nur annähernd mit einem der Filme etwas anfangen kann, sollte sich diese Dokumentation unbedingt ansehen. Vielleicht gerade dann, wenn er sich regelmäßig über "Han Shot First" und andere Kleinigkeiten aufregt.

Top 4: Kung Fu Panda 2

Noch ein animierter Film in meiner Top-Liste. Und falls es noch nicht offensichtlich genug ist, gebe ich gerne zu, dass ich eine riesige Vorliebe für Animationsfilme habe. Ich bin großer Pixar-Anhänger, die meisten Dreamworks-Filme sind dagegen eher durchschnittlich und oft ganz klare Anti-Disney-Mittelfinger. Doch inzwischen scheint das Studio sein Anti-Disney-Sein überwunden zu haben und hat sich stattdessen entschlossen, richtig gute Filme zu machen.

Kung Fu Panda 1 ist ok, aber 2 hat mich komplett umgehauen. Während der erste noch verstärkt auf Slap-Stick gesetzt hat und auch plot-technisch mit Sicherheit nicht der Beste war, setzt der zweite Teil in allen Belangen gleich mehrere Schippen drauf.

Ich sehe mir Filme gerne in der deutschen Synchronfassung an, aber Kung Fu Panda 2 musste ich im Original sehen. Der Grund: Jack Black. Hape Kerkeling ist ok, aber Energiebündel und Rampensau Jack Black geht so dermaßen in seiner Rolle auf, dass er bloß mit seiner Stimme alle an die Wand spielt. Jack Black ist der Kung Fu Panda, Jack Black ist Po.

Und Po muss sich im zweiten Teil seiner Vergangenheit stellen, die mit einem mysteriösen neuen Bösewicht zusammenhängt.

Auch wenn es im Zusammenhang mit dem Film ein dummes Wortspiel ist: Kung Fu Panda 2 ist ein optisches Feuerwerk, insbesondere die Pagoden-Szene ist visuell absolutbeeindruckend. Und neben der 3D-Animation hat man die Rückblenden auch noch in einem ebenfalls sehr gelungenen 2D-Stil umgesetzt.

Ob es die Szenen mit Pos (Adoptiv-)Vater, das Herausfinden seiner Vergangenheit oder das Meistern des Kung Fu sind, ich saß regelmäßig mit Tränen in den Augen da und war emotional zutiefst berührt. Und Hans Zimmer, der mich mit seiner Musik immer kriegt (beispielsweise mit "This Land und Chévaliers de Sangreal"), trägt auch hier wieder dazu bei, die Szene noch besser zu machen.

Fortsetzungen sind so eine Sache, aber nach der extremen Steigerung von Teil 1 zu 2 warte ich gespannt auf den dritten Teil der Reihe, die aus dem vermeintlichen "Beverly-Hills-Ninja"-Konzept eine spannende Geschichte geschaffen hat.

Top 3: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Ich habe einem Film über George Lucas bereits einen Platz in meinen Top 10 gewidmet, aber ein Film von ihm selbst hat es ebenfalls geschafft und ist sogar unter meinen drei absoluten Lieblingen gelandet. So sehr ich die Star-Wars-Filme auch liebe, mag ich den dritten Indiana Jones einfach noch mehr.

Ich liebe das Abenteuer-auf-der-Jagd-nach-einer-Reliquie-Konzept abgöttisch. Ob es die originale Indy-Filme sind, ob es Nicolas Cages Vermächtnis-Filme, Noah Wyles The-Quest-Filme oder die Uncharted-Spiele sind, die ich mir aufgrund ihrer filmischen Natur und dem Mangel an Sony-Konsolen per YouTube angesehen habe. Da ich mich auch mittels Büchern und Dokumentationen immer gerne über Archäologie und alte Kulturen informiere, ist die fiktionalisierte Variante davon stets etwas, was mich fasziniert.

Der dritte Teil der Indy-Filme ist für mich der mit Abstand beste. Sean Connery als den Vater von Indiana Jones zu casten, war eine geniale Idee, denn Indy basiert neben alten B-Filmen vor allem auf James Bond. Beide neigen dazu, sich in ausweglose Situationen zu manövrieren und entgegen jede Wahrscheinlichkeit zu überleben (das Schlauchboot ist übrigens genauso dumm wie der Kühlschrank, wenn nicht sogar dümmer).

Connery und Ford funktionieren als Vater-Sohn-Gespann dermaßen gut, dass alles Andere zur Nebensache wird. Der Film enthält so viele gute Szenen, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Die Bibliothek, der Sprung des Glaubens, die Verfolgungsjagd in der Schlucht des sichelförmigen Mondes - eine besser und spannender als die andere.

Top 2: Das fünfte Element

Ich liebe diesen Film, weil er so dermaßen übertrieben ist. Die Kostüme von Jean-Paul Gaultier und die gesamte Ausstattung erschaffen eine grandios-satirische Zukunftswelt, die ein einziges optisches Spektakel ist. Ja, es ist Edeltrash. Ja, es ist Captain Planet mit Aliens. Aber das macht den Film für mich nicht schlechter.

Bruce Willis, Milla Jovovich, Gary Oldman, Ian Holm und Chris Tucker lieben ihre Rollen und gehen absolut in ihnen auf. Insbesondere Chris Tucker als Ruby Rhod ist fantastisch. Sein "Bsss" zu zitieren, passt auch in Alltagssituationen erstaunlich oft. Und den "Multipass" hat Milla Jovovich ohnehin unsterblich gemacht.

Mir persönlich gefallen auch die Schnitte. Luc Besson ist ein Meister der ironischen Szenenwechsel. Und die Wechsel zwischen Leeloos perfekt choreographiertem Kampf gegen die Mangalores und dem absoluten Höhepunkt des Films, dem Auftritt der Diva, sind schlicht genial.

Top 1: Jurassic Park

Mein absoluter Lieblingsfilm, was ich in einem anderen Blog-Beitrag ja bereits erwähnt hatte. Keinen Film habe ich so oft und so gerne gesehen. Ich kenne ihn komplett auswendig, jeden Dialog, jedes Ereignis, alles. Und wie könnte ich einen Film über Dinosaurier, der seinerzeit auch einen riesigen Dino-Hype auslöste nicht mögen?

Das erste Mal den Brachiosaurus zu sehen, war unglaublich. Der Film ist inzwischen 19 Jahre alt und hat Nichts von seinem Charme verloren. Jurassic Park zeigte schon 1993 wie man CGI richtig einsetzt, was viele Filmschaffende bis heute nicht gelernt haben. Für mich sind die realen Modelle der Dinosaurier bis heute nicht von den am PC erschaffenen zu unterscheiden. Viele Szenen sind zu absoluten Ikonen der Filmgeschichte geworden.

Und das Jurassic-Park-Theme ist für mich das beste Musikstück der Filmgeschichte, da müssen selbst andere John-Williams- oder Hans-Zimmer-Kompositionen zurückstecken.

Interessanter Weise mag ich den Film, obwohl ich das Buch liebe und Steven Spielberg doch eher frei mit der Vorlage umgegangen ist. Spielberg entfernt sich teilweise ziemlich weit von der Vorlage, setzt sie aber dennoch sehr gut um. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte auf jeden Fall mal reinschauen.

So, jetzt wisst ihr, welche meine zehn liebsten Filme sind. Ihr könnt über mich lachen, euch aufregen, mich hassen oder mir vielleicht sogar zustimmen. Vielleicht poste ich noch die Top 11 bis 20, aber vorerst muss dieser Beitrag genügen.

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